Zum ersten Mal seit acht Jahren veranstaltete die Universität Freiburg 1994 wieder einen Literaturwettbewerb. 411 Einsendungen (von 263 Autoren und 148 Autorinnen) wurden eingereicht,
vorwiegend aus Freiburg und der näheren Umgebung, aber auch aus anderen deutschen Universitätsstädten, und aus dem benachbarten Ausland. "Die engagierte politische Literatur gehört zu den klaren
Verlierern", so das Resümee der elfköpfigen Jury, und weiter heißt es in der Presseerklärung zum Ergebnis des Wettbewerbs: "Was sich darüber hinaus abzeichnete, war ein lockerer Umgang mit der
Sprache, wobei sich manche Autoren an große Vorbilder anlehnten ( ... ) oder Themen, Motive und Perspektiven transformierten. Liebe war bei vielen Einsendern das bestimmende Thema, jedoch weniger in
pathetischer als in schwer dechiffrierbarer Gestalt. Ob "in einer Zeit, in der man der Literatur und dem Gutenbergzeitalter den Todesschein ausgestellt hat, überhaupt noch geschrieben" werde, war
dagegen keine Frage.
Das Ergebnis des Offenen Wettbewerbs, ausgeschrieben von den Studierenden der Fachschaft Germanistik in Verbindung mit der Pressestelle der Universität Freiburg, wurde Anfang Juli im Jazzhaus
Freiburg bekanntgegeben. Die ersten drei Preisträger:
Rüdiger Burghardt (Freiburg), Peter Ertle (Tübingen) und Franziska Schäßler (Freiburg).